Auswirkungen von Mikroplastik und 6 Tipps es zu vermeiden

Mikroplastik versteckt sich in Duschgels oder den Fasern unserer Kleidung und gelangt über das Abwasser in die Gewässer. Auch der Plastikmüll im Meer verursacht Mikroplastik und bedroht Tiere und Umwelt. Wir geben einen kleinen Überblick zu den Auswirkungen, wie du Mikroplastik in Kosmetik erkennst und geben sechs Tipps, wie man im Alltag weniger Plastikmüll produziert.

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Was ist Mikroplastik und wie gelangt es in die Umwelt?

Mikroplastik sind feste, unlösliche Kunststoffpartikel, die kleiner als fünf Millimeter sind. Diese Partikel entstehen durch den Abrieb größerer Plastikteile wie beispielsweise Autoreifen.

Besonders viel Mikroplastik schwimmt im Meer. Die kleinen Partikel kommen zum einen durch das Abwasser in die Ozeane. Zum anderen treiben viele Tonnen an Plastikmüll im Meer. Aufgrund der Witterung zerfällt das Plastik in immer kleinere Teile und wird so zu Mikroplastik. Bis zur kompletten Zersetzung braucht es aber 350 bis 400 Jahre.

Für die Meerestiere ist dieser Umstand fatal. Entweder verfangen sie sich im Plastikmüll oder nehmen das kleine Mikroplastik im Meer mit ihrer Nahrung auf.

Warum ist Mikroplastik in Kosmetik enthalten?

Auch in Kosmetik ist Mikroplastik ein gängiger Inhaltsstoff. Um den Körper besonders effizient zu reinigen, wird Mikroplastik als Schleifpartikel in Zahnpasta oder Peelings eingesetzt.

In Nagellack, Shampoo oder Duschgel ist Mikroplastik ein flüssiger Inhaltsstoff, um beispielsweise Glanz oder Konsistenz zu verbessern. Einige Produkte können bis zu zehn Prozent an Mikroplastik enthalten.

Über das Abwasser kommt das Mikroplastik in das Meer, unsere Flüsse und Seen. Denn leider können die Kläranlagen die Partikel aufgrund ihrer kleinen Größe nicht restlos heraus filtern.

Mittlerweile ist Mikroplastik nicht nur in Gewässern, sondern bereits in allen Bereichen der Umwelt nachweisbar. In der Luft, in den Böden und folglich durch die Tiere auch in unserer Nahrungsmittelkette. Welche Auswirkungen das auf uns Menschen haben kann, ist noch nicht erforscht.

Wir geben einen kleinen Überblick zu den Auswirkungen, wie du Mikroplastik in Kosmetik erkennst und geben Tipps, wie man im Alltag weniger Plastikmüll produziert. #mikroplastik #zerowaste #wenigermuell Foto: Dustan Woodhouse

Wie erkenne ich, ob in meiner Kosmetik Mikroplastik enthalten ist?

Zwar haben viele große Hersteller die Verwendung von Mikroplastik in Kosmetik reduziert. Der BUND veröffentlichte jedoch eine Liste mit mehreren hundert Kosmetikartikeln, in welchen ein oder sogar mehrere Kunststoffe enthalten sind.

Für den normalen Konsumenten sind die Inhaltsstoffe auf den Produktverpackungen leider nur schwer zu identifizieren. Hier unterstützt die Website bzw. App „Code Check“. Durch das Einscannen des Strichcodes auf der Verpackung erhält man verständliche und ausführliche Informationen darüber, ob Kosmetik Mikroplastik oder weitere bedenkliche Inhaltsstoffe enthält.

Was unternimmt die Politik gegen Plastikmüll?

In Deutschland und der EU sorgen sich die Menschen sehr um die Auswirkungen auf ihre Gesundheit durch Mikroplastik. Im Herbst diesen Jahres hat das EU-Parlament für ein Verbot von Wegwerfprodukten aus Plastik gestimmt, um die Umweltverschmutzung und die damit verbundenen Gefahren einzudämmen.

In Brüssel geht man davon aus, dass es 2019 dazu eine Einigung geben wird und Einmal-Produkte aus Plastik wie Picknickbesteck, Wattestäbchen oder Trinkhalme dann der Vergangenheit angehören.

6 Tipps gegen Mikroplastik

Auch wenn es schwer vorstellbar ist, jeder einzelne kann mit kleinen Veränderungen eine Menge bewegen. Der erste Schritt ist, ein wenig bewusster durch den Alltag zu gehen und sich zu fragen: Wofür nutze ich Gegenstände oder Verpackungen aus Plastik und gibt es dafür nicht auch Alternativen?

Wir haben sechs Tipps zusammengestellt, die dir helfen Verpackungsmüll und Plastik in deinem Alltag zu reduzieren:

  1. Ein Jutebeutel in deiner Handtasche oder im Rucksack nimmt kaum Platz weg und der Einkauf kommt auf einem ökologischeren Weg nach Hause als im Plastikbeutel.
  2. Achte beim Einkauf auf die Verpackung der Produkte. Greife zu losem Obst und Gemüse oder wähle Lebensmittel die in Pappschachteln statt Plastik verpackt sind. Auch bei Kosmetik ist dies möglich. Seifenstücke sind beispielsweise in der Regel nur in Pappe oder Papier eingewickelt.
  3. Statt sich Trinkwasser in einer PET-Flasche zu kaufen, kann man sich auch einfaches Leitungswasser in einer hübschen Mehrwegflasche abfüllen. So vermeidest du nicht nur Plastik, sondern sparst auch noch Geld und auch das Wasserkisten schleppen ist damit Vergangenheit.
  4. Das Butterbrot muss nicht in Alu- oder Frischhaltefolie verpackt werden. In einer hübschen Brotdose aus Edelstahl bleibt der Pausensnack genauso frisch und sogar besser in Form. Alternativ gibt es mittlerweile zum Einwickeln von Lebensmitteln auch Wachstücher, die abwaschbar sind.
  5. Ideal sind auch leere Schraubgläser zum Aufbewahren und Transport von Speisen. Was ansonsten in den Glascontainer wandert, wird neu verwendet und ist dadurch kostengünstiger als Einwegverpackung.
  6. Peelings ohne Mikroplastik lassen sich ganz einfach auch selbst herstellen. Mische im Verhältnis 1:2 ein Hautöl deiner Wahl zusammen mit abgekühltem Kaffeesatz, Meersalz oder Zucker. Durch das Hautöl ist das Eincremen nach dem Duschen nicht mehr notwendig. Hier findest du eine Anleitung für ein selbstgemachtes Orangen-Zucker-Peeling.